Blogbeitrag für chrisanthemen.de; Text & Fotos: Sandra Böhm

 

Es ist ein wunderschöner Juli-Sommertag als wir die wundervolle Sarah Stiller von My Cottage Garden besuchen. Auf einem versteckten Grundstück am Ammersee hat Sarah einen Gartentraum erschaffen, der jedem, nicht nur Gartenliebhaber, das Herz höher schlagen lässt.

Als wir ankommen werden wir aufs Herzlichste empfangen, als ob wir uns schon ewig kennen würden, dabei sehen wir uns heute zum ersten Mal. Wir werden mit den besten Croissants, die ihresgleichen suchen, und Tee aus dem Garten verwöhnt.

Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, von so überbordender Schönheit und Vielfältigkeit ist dieser Garten. Wir sind umringt von zahllosen Rosen und hohen Stauden in rosa, weiß und blau. Hier könnten getrost Rosamunde Pilcher-Filme gedreht werden, so romantisch, bezaubernd und verwunschen ist dieser Cottage Garten.

Vor zehn Jahren sind Sarah und ihr Mann und ihre damals noch zwei Söhne, heute sind es drei, hierher gezogen. Beide stammen ursprünglich aus München. Sarahs Mann ist am Hasenbergl und sie neben dem Hofbräuhaus aufgewachsen, also so städtisch wie es nur städtisch sein kann. Die beiden hatten zuvor für beinahe 10 Jahre im Ausland gelebt, in den USA, Frankreich und der Schweiz, als sie den Entschluss gefasst haben wieder nach Deutschland zurückzukehren.

Von der Schweiz aus haben sie schließlich begonnen nach einem Haus in ihrer alten Heimat zu suchen und wurden zunächst in der Nähe von Wolfratshausen fündig. Alles war schon fast eingetütet, als Sarah einfach noch ein letztes Mal auf Immoscout geschaut hat und ihr dieses Grundstück, nur einen Steinwurf vom Ammersee entfernt, ins Auge fiel.

Sarah und ihr Mann waren sofort verliebt in diesen Ort, obwohl er damals bei weitem nicht so einladend war wie heute. Es stand ein typisches 60er Jahre-Haus auf dem Grundstück, welches sie zunächst auch bewohnt haben, bevor 2011 das heutige Holzhaus im amerikanischen Stil entstand. Schon beim Kauf war für Sarah klar – hier entsteht ein Cottage Garden. Da sie zu dieser Zeit keinerlei Erfahrung mit Gartenarbeit, geschweige denn Gartenplanung hatte, suchte sie zunächst im Internet Hilfe und musste feststellen, dass es in ganz Deutschland niemanden gab, der sich speziell mit Cottage Gärten auskannte oder in dem Bereich Hilfe anbot. Also musste sie sich selber helfen. Dies tat Sarah mit Hilfe von Büchern und durch Learning by Doing. Anfangs hat natürlich nicht alles geklappt, Pflanzen sind eingegangen oder gar nicht erst gewachsen, aber dann hat sie eben etwas neues ausprobiert und dabei festgestellt, man muss dem Ganzen einfach genügend Zeit lassen, damit er sich entwickeln kann.

Ursprünglich sind Cottage Gärten in England entstanden und dienten den Besitzern zur Selbstversorgung. Man baute Heilkräuter, Obst und Gemüse an. Blumen wurden gepflanzt um Nützlinge anzulocken. Das A und O bei einem Cottage Garden, wie der von Sarah, ist, dass man gezielt auf hohe Stauden geht und möglichst die typische Anordnung von “in der Mitte Rasen und aussen Blumen” vermeidet. Neben Stauden sind Ramblerrosen die typische Bepflanzung für einen Cottage Garden.

Ein Cottage Garden lebt von Überraschungen, von Natürlichkeit und Wildheit. Denn obwohl solch ein Garten natürlich genau geplant ist, sieht er keinesfalls so aus. Hier darf alles wuchern und klettern und sich frei entfalten. Und ist erst einmal alles an seinem Platz und wächst, macht, laut Sarah, so ein Cottage Garden nicht viel Arbeit. Es darf ja wild gewuchert, es muss wenig geschnitten oder gewässert werden, man braucht keinen grünen Daumen, nur viel Liebe, für das was man tut.

Seit 2017 betreibt Sarah Stiller ihren Blog My Cottage Garden. Die frühere PR- Frau verdient heute ihr Geld mit eben diesem Blog und Online Kursen wie “ Der Weg zum Gartenglück”, die sie dort anbietet. Hier lernen Gartenfreunde und solche die es werden wollen, wie man einen Cottage Garden anlegt, welche Pflanzen sich am besten eignen, wie man mit den Jahreszeiten arbeitet und die Eintönigkeit aus den Gärten bekommt. Sarah hat auch schon Gartenplanungen übernommen, aber schnell festgestellt, dass das nicht ihr Weg ist. Sie gibt anderen Gartenliebhabern mit ihren Kursen lieber das nötige Wissen an die Hand, dass diese dann selber umsetzen können, wie sie es möchten.

Sarah Stillers Traum ist es, in Deutschland sowas wie der Jamie Oliver des Cottage Garden zu werden, dass man ihren Namen sofort mit Cottage Garden verbindet und umgekehrt. Wir denken, sie ist auf dem besten Weg ihren Traum in die Realität umzusetzen.

Einen Buchtipp hat uns Sarah übrigens auch noch mit auf den Weg gegeben: Meike Winnemuth, “Bin im Garten”. Ein äußerst unterhaltsames Buch über das Abenteuer Garten.

 

 

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