Nachhaltigkeit spielt in unserem Alltag eine immer größere Rolle. Oft ist es jedoch gar nicht so einfach Nachhaltigkeit alltagstauglich in unser Leben zu integrieren. 

Ein Dauerbrenner in dieser Thematik ist zum Beispiel Milch. Wir wissen heute, dass der Genuss von Milch, dem Klima nicht gerade zuträglich ist. Dies ist vor allem der industriellen Landwirtschaft mit Massentierhaltung geschuldet. Bei der Herstellung von Kuhmilch entstehen genauso viele Treibhausgase wie bei der Verbrennung von einem Liter Benzin. Dabei sind die Emissionen für Transport, Verarbeitung und Lagerung noch nicht einmal mitgerechnet.

Es spricht also einiges für den Umstieg auf pflanzliche Milch. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Milch-Alternativen haben tatsächlich auch eine bessere Ökobilanz.

Sojamilch

Der Bestseller unter den Milch-Alternativen ist Sojamilch. Der Anbau von Soja ist allerdings nicht unproblematisch. Dieser erfolgt hauptsächlich in Südamerika und dort werden Regenwälder extra für den Anbau von Soja gerodet. Zwar wird das dort angebaute Soja hauptsächlich als Futtermittel verwendet, dennoch ist selbst bei, in Europa angebautem Soja, der Energieverbrauch bei der Herstellung von Sojamilch beinahe so hoch wie bei der Herstellung von Kuhmilch. Also nicht wirklich eine optimale Alternative.

Reismilch

Reisdrinks haben einen angenehm süßlichen Geschmack, ähnlich wie Kuhmilch, sind in der Herstellung aber leider auch nicht unproblematisch. Reis wird bekanntermaßen in Asien angebaut. Die gefluteten Felder verbrauchen allerdings enorm viel Wasser und beim Anbau entstehen Fäulnisprozesse, bei denen hohe Mengen von Methan und Lachgas freigesetzt werden. Beides Treibhausgase, die um ein Vielfaches schädlicher sind als CO2. Es gibt allerdings eine rühmliche Ausnahme aus Italien. Hier wird der Reisdrink als Konzentrat verkauft, was zudem noch Verpackung spart. Hier erfahrt ihr mehr über diese Alternative.

Mandelmilch

Mandelmilch ist wahrscheinlich die geschmacklich leckerste Kuhmilch-Alternative, allerdings ebenfalls mit einer schlechten Ökobilanz. Hauptanbaugebiet für Mandeln ist Kalifornien. Hier, wo das Wasser ohnehin schon sehr knapp ist, werden für den Anbau, 10.000 Liter Wasser pro einem Kilo Mandeln verbraucht. Auch beim Anbau in Europa, vor allem in der Türkei, sieht es nicht viel besser aus. Hier werden die Mandelbäume außerdem von reisenden Bienenvölkern bestäubt, welche, durch die Verbreitung von Parasiten und Krankheitserregern, vermutlich mitverantwortlich für das weltweite Bienensterben sind.

Lupinenmilch

Eine gute Alternative, allerdings noch nicht sehr weit verbreitet, ist Lupinenmilch. Die eiweißreichen Früchte wurden erst vor einigen Jahren als wertvolle Proteinlieferanten entdeckt. Allerdings müssen hier Stabilisatoren, Säureregulatoren und Süßungsmittel zugegeben werden.

Hafermilch

Hafermilch ist wohl die beste Alternative zu Kuhmilch. Hafer ist ein heimisches Getreide und lässt sich klimaschonend anbauen. Im Vergleich zu Kuhmilch verbraucht Hafermilch beim Anbau ca. 80% weniger, und bei der Herstellung ca. 60% weniger Energie. Hafer ist ein ausgesprochen widerstandsfähiges Getreide, sodass selbst auf konventionellen Feldern kaum gespritzt werden muss. Bei Baristas ist Hafermilch besonders beliebt, denn sie lässt sich ganz wunderbar aufschäumen.

Übrigens Hafermilch lässt sich auch ganz leicht selber herstellen. Alles was ihr braucht ist…

1 l kaltes Wasser ● 50-100 g zarte Haferflocken ● etwas Salz ● wer mag kann mit 3-5 Datteln noch etwas Süße zugeben.

Alles in einen Mixer geben und durch ein feines Sieb in Flaschen füllen.

Wer also seinen Kuhmilchkonsum einschränken oder sogar ganz beenden möchte, greift am besten zur Hafermilch, da ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, was die Umweltbilanz gegenüber Kuhmilch anbelangt.