Artikel Jezza Juni/Juli 2019


Rotklee ist ein echtes Allroundtalent, denn er ist nicht nur eine sehr eiweißreiche Futterpflanze, auch für uns Menschen ist er äußerst wertvoll!
Der Klee ist ein ausgesprochener Bodenverbesserer – er wandelt Stickstoff aus der Luft in Nährstoffe um und reichert den Boden damit an. Auch Bienen lieben den Rotklee als Futterquelle, enthält er doch besonders viel Nektar, und hilft somit dem Bienensterben entgegenzuwirken.


Rotklee, auch Wiesenklee genannt wächst beinahe überall, und das nicht nur bei uns in Europa, sondern weltweit, selbst im Himalaya ist er heimisch. Er kann zwischen März und September geerntet werden, dabei sollte man allerdings unbedingt darauf achten, dass er schadstofffrei wächst.
Auf unsere Gesundheit hat dieses Allroundtalent gleich mehrere positive Wirkungen. Sicher eine seiner herausragensten, ist der hohe Gehalt an Phytoöstrogen. Dies kommt vor allem Frauen in den Wechseljahren zugute, denn wenn der Östrogenspiegel sinkt, hat Phytoöstrogen einen
positiven Einfluss und erhöht die Produktion des Hormons. Dies schafft Linderung bei typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Depressionen, Angstzuständen, Schlafstörungen und Hitzewallungen. Zahlreiche Rotklee-Produkte, in Kapselform oder als Tinkturen, sind im Handel erhältlich, allerdings kann man auch selber einen tollen, wirkungsvollen Tee herstellen.
Hierfür vier Tl getrocknete oder sechs Tl frische Blüten mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Täglich zwei Tassen davon trinken. Dieser Tee kann übrigens auch bei Menstruationsbeschwerden helfen und diese lindern.
Kalt kann der Tee für Umschläge und Kompressen genutzt werden, beispielsweise bei Entzündungen, Neurodermitis und Psoriasis oder auch bei schmerzenden Gelenken. Die im Rotklee enthaltenen Spurenelemente, Gerbstoffe und Vitamine haben nämlich eine entzündungshemmende Wirkung.
Die blutreinigende, leicht antiseptische Wirkung, der im Rotklee enthaltenen Bitterstoffe unterstützen die Funktion der Verdauungsorgane und unterstützen die Leber bei ihrer Filterfunktion.
Sogenannte Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) im Klee wirken antioxidativ, antimikrobiell und antiviral und unterstützen unser Immunsystem. Ein hoher Anteil an Proteinen und Cumarinen, Salicylate und Glykoside, wirkt entzündungshemmend, fördert den Blutfluss und hat
eine positive Wirkung auf die Herztätigkeit. Studien zufolge kann das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall durch Rotklee deutlich gesenkt werden.
Rotklee ist ein vielseitig anwendbares Mittel der Naturheilkunde und dabei so einfach anzuwenden – als Tee, als Tinktur, als Kapseln, oder einfach mal als Deko auf einem Salat oder Dessert.
Sehr lecker und ganz einfach zu machen…
Pesto aus Rotklee
Zutaten:
50 g Rotklee, Blätter und Blüten │ 50 ml Olivenöl │ 25 g Sonnenblumenkerne geröstet │ ½ Tl Zitronensaft │ Salz und Pfeffer │wer mag kann auch Parmesan zugeben, dann ist es halt nicht mehr vegan


Den Rotklee zuerst waschen und trocken tupfen. Die Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten. Jetzt alle Zutaten in einen Blender / Mixer geben und zu Pesto verarbeiten.
Lecker zu Nudeln, und genau richtig als leichtes Mittagessen im Sommer, geht aber auch als Brotaufstrich.

Jetzt noch was Süßes…

Rotklee-Gelee
Ungefähr ein Liter-Gefäß voll mit Rotklee-Blüten ohne Grün│ 1 l Apfelsaft │ 500 g 2:1 Gelierzucker │1 Bio-Zitrone


Die Blüten mit dem Apfelsaft und der in Scheiben geschnittenen Zitrone aufkochen und für 24 Stunden ziehen lassen. Abseihen und 750 ml (soviel bleibt nach dem Abseihen ungefähr übrig) des Saftes mit dem Gelierzucker aufkochen und so lange köcheln lassen bis es geliert. Nun in
sterilisierte Gläser abfüllen und zum Frühstück schmecken lassen.

Aus Rotklee läßt sich auch ganz einfach ein leckerer Sirup bereiten.


Etwa 7 Händevoll Rotklee-Blüten ohne Grün mit Scheiben einer Bio-Zitrone in 1 l Wasser aufkochen. Für 24 Stunden ziehen lassen, danach abseihen und den Saft mit 800 g Zucker aufkochen, abkühlen lassen und in sterilisierte Flaschen füllen. Besonders lecker und frisch schmeckt es, wenn man einen Schuss Sirup und einen Schuss Zitronensaft mit Wasser mischt.