Artikel für JEZZA!-Magazin

Viele Menschen empfinden unsere schnelle, technisierte, globalisierte Welt zunehmend als überfordernd, vielleicht sogar ein wenig bedrohlich. Die Sehnsucht nach alternativen Lebensformen, nach Atempausen, Leben im Einklang mit der Natur, Downsizing, etc., wird immer größer. Daraus resultierend entstehen zahlreiche interessante Projekte.
Eines dieser Projekte wurde und wird in Weil realisiert. Hier sind die Zahnärztin Alexandra Kreisl und ihr Partner, der Osteopath Jean-Francois Kraus vor sieben Jahren, auf der Suche nach einem Ort, wo sie ihren Traum vom Leben im Einklang mit der Natur leben könnten, fündig geworden. Entstanden ist dort mittlerweile ein Refugium, das seinesgleichen sucht.
Auf 7000 qm ist ein “Park der Vielfalt” entstanden, und der Name ist hier durchaus wörtlich zu nehmen.


Ziel war und ist es, einen Ort zu schaffen an dem Menschen zusammenkommen, einen Ort der Begegnung, um miteinander und mit der Natur in Kontakt zu treten. Alles hier ist Kommunikation, sowohl zwischenmenschlich als auch mit der Natur. Der Park bietet einen
Ort der Ruhe, des zu sich Kommens, ein Ort des Spürens, ein Ort an dem man wieder lernen kann auf sich und seine Gefühle zu hören.
Die Möglichkeit dazu, sollen Interessierte in verschiedenen Seminaren, Begehungen und Ritualen bekommen.
Der “Park der Vielfalt” setzt sich aus mehreren Themengärten zusammen, die um zwei ehemalige Fischweiher herum entstanden sind. Mit sehr viel Arbeit und Erdbewegungen, alles in Eigenregie, ist aus dem ehemals “brettlebenen” Grundstück, ein abwechslungsreiches “Paradies” erwachsen.
Unter anderem ist hier ein aus Weidenruten gefertigter sogenannter Weidendom zu finden, ein Nutzgarten, der nach dem Prinzip der Permakultur bewirtschaftet wird, ein Garten der Heilung, mit verschiedenen Heilkräutern, ein Sand-Strand mit Badesteg, ein Garten der
Stille, im Stil japanischer Zen-Gärten – einiges mehr ist noch in der Entstehung, bzw. Planung.


Alles ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. So steht am Strand beispielsweise ein altes, blaues Bootshaus mit Holzschindeln, verschiedene asiatische Statuen und Geisterhäuser bereichern den Garten der Stille, besondere, fast schon magisch anmutende Plätze laden zum Meditieren ein. Es gibt viel zu entdecken. Als nächstes soll ein sogenannter Ahnenplatz, ein kleiner Märchenwald, ein marokkanischer Pavillon, der auch für Trauungen genutzt werden soll, und eine kleine Orangerie entstehen. Bei der Auswahl für den richtigen Ort eines Gartens setzt Alexandra Kreisl ausschließlich auf
ihre Intuition, sie “hört” auf das, was der Ort ihr mitteilt. Meist geschieht dies während der Arbeit im Park – sie erspürt sozusagen die Bestimmung eines Ortes. Manchmal klären sie und ihr Partner dies zusätzlich durch eine geomantische Begehung ab. Geomantie versucht, per Definition, die geistige und energetische Identität eines Ortes zu erfassen und diese beim Gestalten von Architektur oder Landschaftsplanung zu berücksichtigen.
Im “Park der Vielfalt” geschieht nichts zufällig und doch ist nichts geplant. Alles entsteht intuitiv und in Kommunikation mit der Natur. “Das Problem ist die Lösung” nach diesem Motto arbeiten Alexandra Kreisl und Jean-Francois Kraus. Der Park, speziell der Nutzgarten, wird nach dem Prinzip der Permakultur bewirtschaftet.
Beobachte und handle! – so das Credo der Permakultur. Permakultur, bedeutet eine dauerhaft funktionierende Landwirtschaft, bewusstes Gestalten und Erhalten durch naturnahes, ökologisches, ökonomisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften. Permakultur zeichnet sich durch Dauerhaftigkeit und Selbstregulierungsfähigkeit in einem Kreislauf aus.
Eine Idee, bzw. Wunsch von Kreisl und Klaus ist, zukünftig Schulen der Umgebung mit Gemüse und Obst aus Permakultur zu versorgen. Hierfür sollen dann Brachflächen der Gemeinde genutzt werden können und Kinder, wie auch interessierte Erwachsene, sollen die Möglichkeit zur Mitarbeit bekommen. Alexandra Kreisl und Jean-Francois Kraus, sind mit einer, im besten Sinne, kindlichen Neugier gesegnet, voller Urvertrauen, und wirken dabei absolut angstfrei. Sie verlassen sich darauf, dass alles, was sie brauchen zu ihnen kommt. Das mag für manch einen naiv
klingen, aber die beiden fahren bisher sehr gut mit dieser Einstellung.
Unterstützt werden sie bei ihrem anspruchsvollen Projekt von verschiedenen Fachleuten sowohl aus der universitären Wissenschaft, wie von Ralf Otterpohl, Professor für Wasserwirtschaft in Hamburg, als auch von “Schamanen” und Geomantikern.
Damit möglichst viele Menschen den Park der Vielfalt kennenlernen können, veranstalten Kreisl und Kraus immer wieder Seminare zu verschiedenen Themen, Rituale wie die aus Indien stammende Feuer-Zeremonie Agnihotra, zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte,
und wer möchte bekommt auch einfach eine Führung durch den Park.
Geplant ist noch sehr viel mehr, man darf also gespannt sein, was die beiden noch schaffen werden.

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